Erich Mielke

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Absatz 1Absatz 1

'''Erich Mielke''', (*28. Dezember 1907 in Berlin, + 21. Mai [[2000]] in Berlin. [[1957]]-[[1989]] Minister für Staatssicherheit, [[Generale und Admirale der NVA|Armeegeneral]], [[1976]]-[[1989]] Mitglied im [[Politbüro]] des [[ZK der SED]].

'''Erich Mielke''' (1907-2000) war von [[1957]] bis [[1989]] [[Minister für Staatssicherheit]], [[1976]]-[[1989]] Mitglied im [[Politbüro]] des [[ZK der SED]] und in den letzten 2 Jahrzehnten der DDR der zweitmächtigste Mann in der DDR nach [[Erich Honecker|Honecker]].




''Biographisches:''
*geboren am 28. Dezember 1907 in Berlin-Wedding als Kind einer Arbeiterfamilie (voller Name: Erich Fritz Emil Mielke)
*1921 Eintritt in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD)
*1924 - 1927 Lehre und Arbeit als Speditionskaufmann
*1925 Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
*1927 - 1931 arbeitete Mielke als Expeditionsgehilfe, ab 1928 daneben auch als Lokalreporter der KPD-Zeitung "Rote Fahne"; Mitglied im KPD-"Parteiselbstschutz"
*am 9. August 1931 erschoss Mielke während einer Demonstration auf dem Bülowplatz (später ''Rosa-Luxemburg-Platz'') in [[Berlin]] die Polizeihauptmänner Lenk und Anlauf aus dem Hinterhalt, anschließend Flucht in die [[Sowjetunion]]

*1932 - 1936 Besuch der [[Lenin]]-Schule in Moskau und Tätigkeit als militärpolitischer Lektor
**währenddessen (1934) in Deutschland Todesurteil gegen Mielke in Abwesenheit.

*1936 - 1939 Kampf in den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg

*ab 1939 illegale KP-Tätigkeit in Belgien und Frankreich
*1944 Angehöriger der NS-''Organisation Todt'' unter Aliasidentität als Lette

*[[1945]] Rückkehr nach [[Berlin]], Mitglied der KPD (ab [[1946]] der [[SED]])
*Leiter der Polizeiinspektion [[Berlin]]-Lichtenberg, ''Abteilungsleiter Polizei und Justiz'' beim [[ZK der SED|ZK]]
*[[1946]] - [[1949]] Vizepräsident der [[Deutsche Verwaltung des Inneren|DVdI]], dem Vorläufer des [[Ministerium des Innern|MdI]]
*[[1947]] Haftbefehl des Amtsgerichts [[Berlin]]-Mitte gegen Mielke wegen des zweifachen Polizistenmordes 1931, auf Betreiben der [[SED]] außer Vollzug gesetzt
*verantwortlich für die ''Entnazifizierung'' in der [[SBZ]]
*[[1948]] Heirat mit Gertrud Müller
*[[1949]]/[[1950|50]] Leiter der [[Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft]] (Vorläufer des [[MfS]])
*[[1950]] (bis [[1989]]) Mitglied des [[ZK der SED]]

*[[1950]] - [[1953]] ''Staatssekretär'', unter [[Wilhelm Zaisser]] [[Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit|stellvertretender Minister]] im [[Ministerium für Staatssicherheit]] ([[MfS]]) in dessen Gründungs- und Aufbauphase
*[[1953]] - [[1957]] Beförderung zum Generalleutnant, nach der Herabstufung des [[MfS]] zum [[Staatssekretariat]] (SfS) Stellvertreter des Leiters des SfS unter [[Ernst Wollweber]], später wieder stellvertretender [[Minister für Staatssicherheit]]

*ab [[1953]] (bis [[1989]]) ''Erster Vorsitzender'' der [[SV Dynamo]] [[Berlin]]
*[[1957]] [[Karl-Marx-Orden]] (KMO)

*ab [[1957]] [[Minister für Staatssicherheit]]
*[[1958]] (bis [[1989]]) "Abgeordneter" der [[Volkskammer]]
*[[1960]] Mitglied des [[Nationaler Verteidigungsrat|Nationalen Verteidigungsrates]] (NVR)
*[[1976]] (bis [[1989]]) Mitglied des [[Politbüro|Politbüros]] des [[ZK der SED]]
*[[1980]] Ernennung zum [[Generale und Admirale der NVA|Armeegeneral]]

*[[1989]]
**7.11.: Rücktritt der [[Ministerrat|Regierung]] [[Willi Stoph|Stoph]], somit auch Rücktritt Mielkes als [[Minister für Staatssicherheit]]
**8.11.: Rücktritt zusammen mit dem [[Politbüro]] der [[SED]]
**13.11.: Erste und einzige Rede vor der [[Volkskammer]]; Mielkes Rechtfertigungsversuche gipfelten in dem Ausruf "[[Ich liebe Euch doch alle|ich liebe doch alle, alle Menschen!]]"
**17.11.: Aufhebung des Abgeordnetenmandats durch die [[Volkskammer]]
**3.12.: Ausschluss aus dem [[ZK der SED]] und aus der [[SED|Partei]]
**7.12.: Untersuchungshaft wegen des Vorwurfs "Schädigung der Volkswirtschaft"

*[[1990]]
**9.3.: Entlassung aus der U-Haft "aus gesundheitlichen Gründen"
**Juli: Erneuter Haftbefehl, nun wegen seiner früheren Planungen zur Errichtung von Isolierungslagern und wegen der Unterstützung von Mitgliedern der "Roten Armee Fraktion" (RAF); Einlieferung in die ehemalige [[MfS]]-U-Haftanstalt in [[Berlin]]-Hohenschönhausen
**Oktober: nach der [[Wiedervereinigung]] Überstellung in die U-Haftanstalt Moabit in [[Westberlin]]; erneuter Haftbefehl wg. "Untreue"

*bis [[1992]] Haft in der JVA [[Berlin]]-Plötzensee; anschließend bis 1995 weitere Haftbefehle wegen der Mauerschüsse und des zweifachen Polizistenmordes von 1931, weitere U- und Strafhaft in Moabit
*1995 vorzeitige Entlassung aus der Haft auf Bewährung wegen gesundheitlicher Gründe
*1998 Einstellung aller noch laufenden Verfahren wegen dauernder Verhandlungsunfähigkeit
*gestorben am 21. Mai 2000 in einem Pflegeheim in [[Berlin]]-Hohenschönhausen

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*'''Literatur:'''


*'''Literatur:'''


Erich Mielke (1907-2000) war von 1957 bis 1989 Minister für Staatssicherheit, 1976-1989 Mitglied im Politbüro des ZK der SED und in den letzten 2 Jahrzehnten der DDR der zweitmächtigste Mann in der DDR nach Honecker.

Biographisches:

  • geboren am 28. Dezember 1907 in Berlin-Wedding als Kind einer Arbeiterfamilie (voller Name: Erich Fritz Emil Mielke)
  • 1921 Eintritt in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD)
  • 1924 - 1927 Lehre und Arbeit als Speditionskaufmann
  • 1925 Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
  • 1927 - 1931 arbeitete Mielke als Expeditionsgehilfe, ab 1928 daneben auch als Lokalreporter der KPD-Zeitung "Rote Fahne"; Mitglied im KPD-"Parteiselbstschutz"
  • am 9. August 1931 erschoss Mielke während einer Demonstration auf dem Bülowplatz (später Rosa-Luxemburg-Platz) in Berlin die Polizeihauptmänner Lenk und Anlauf aus dem Hinterhalt, anschließend Flucht in die Sowjetunion

  • 1932 - 1936 Besuch der Lenin-Schule in Moskau und Tätigkeit als militärpolitischer Lektor
    • währenddessen (1934) in Deutschland Todesurteil gegen Mielke in Abwesenheit.

  • 1936 - 1939 Kampf in den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg

  • ab 1939 illegale KP-Tätigkeit in Belgien und Frankreich
  • 1944 Angehöriger der NS-Organisation Todt unter Aliasidentität als Lette

  • 1990
    • 9.3.: Entlassung aus der U-Haft "aus gesundheitlichen Gründen"
    • Juli: Erneuter Haftbefehl, nun wegen seiner früheren Planungen zur Errichtung von Isolierungslagern und wegen der Unterstützung von Mitgliedern der "Roten Armee Fraktion" (RAF); Einlieferung in die ehemalige MfS-U-Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen
    • Oktober: nach der Wiedervereinigung Überstellung in die U-Haftanstalt Moabit in Westberlin; erneuter Haftbefehl wg. "Untreue"

  • bis 1992 Haft in der JVA Berlin-Plötzensee; anschließend bis 1995 weitere Haftbefehle wegen der Mauerschüsse und des zweifachen Polizistenmordes von 1931, weitere U- und Strafhaft in Moabit
  • 1995 vorzeitige Entlassung aus der Haft auf Bewährung wegen gesundheitlicher Gründe
  • 1998 Einstellung aller noch laufenden Verfahren wegen dauernder Verhandlungsunfähigkeit
  • gestorben am 21. Mai 2000 in einem Pflegeheim in Berlin-Hohenschönhausen


  • Literatur:
    • Jens Giesecke: Mielke-Konzern, Die Geschichte der Stasi, DVA, Stuttgart 2001
    • Reinhard Grimmer, Werner Irmler, Willi Opitz, Wolfgang Schwanitz (Hrsg.): Die Sicherheit, Zur Abwehrarbeit des MfS, Edition Ost im Verlag Neues Berlin, Berlin 2002
    • Wolfgang Kießling: "Leistner ist Mielke" Schatten einer gefälschten Biographie, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 1998, ISBN 3746680360





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