Volkskammer

Nutzungsrecht für diesen Artikel:
Der Nutzer erhält das Recht zur privaten Nutzung dieses Artikels entsprechend UHG.
Jede weitere Verwertung im Sinne des UHG ist ohne schriftliche Zustimmung nicht zulässig,
Ausdrücklich sind auch Übernahmen in andere Enzyklopädien (z.B. Wikipedia) nicht zulässig!

Die Volkskammer war das Parlament der DDR, nach der Verfassung das oberste Machtorgan der DDR, Die Wahlperiode betrug vier Jahre. Die Kandidaten für die der 500 Volkskammersitze wurden in einer so genannten "Einheitsliste der Nationalen Front" auf Vorschlag der darin zusammengefassten Parteien und Massenorganisationen, für die meist über 99 % der Stimmen abgegeben wurden (!), aufgestellt - nur in Berlin, der Hauptstadt der DDR, lagen sowohl Wahlbeteiligung, wie auch Zustimmung zur Einheitsliste der Nationalen Front deutlich unter dem DDR-Durchschnitt, nämlich meist nur bei 95 %.

Die von den Massenorganisationen vorgeschlagenen Kandidaten waren meist auch Mitglieder der SED und vertraten deren Politik.

Legislaturperiode Volkskammerpräsident
1950-1954 Johannes Dieckmann ?
1954-1958 Johannes Dieckmann ?
1958-1963 Johannes Dieckmann ?
1963-1967 Johannes Dieckmann ?
1967-1971 Johannes Dieckmann ?
Gerald Götting ?(ab 1969)
1971-1976 Gerald Götting ?
1976-1981 Horst Sindermann ?
1981-1986 Horst Sindermann ?
1986-1990 Horst Sindermann ?
Günter Maleuda ?(ab 1989)
1990-1991 Sabine Bergmann-Pohl

Die Anzahl der Sitze war unabhängig von den Wahlen festgelegt und richtete sich auch nach der Mitgliederstärke. Neben der SED und den Blockparteien hatten auch einige Massenorganisationen Sitze inne. Beispielhaft die Zusammensetzung der Volkskammer in der 9.Wahlperiode (ab 8. Juni 1986):
Anzahl Prozent
Abgeordnete insgesamt 500 100
Nach dem Mandat
SED 127 25,4
DBD 52 10,4
CDU 52 10,4
LDPD 52 10,4
NDPD 52 10,4
FDGB 61 12,2
Demokratischer Frauenbund Deutschlands 32 6,4
FDJ 37 7,4
Kulturbund 21 4,2
VdgB 14 2,8
Nach dem Geschlecht
Männer 339 67,8
Frauen 161 32,2
Nach Altersgruppen
18 bis unter 25 Jahre 26 5,2
25 bis unter 31 Jahre 34 6,8
31 bis unter 41 Jahre 60 12,0
41 bis unter 51 Jahre 118 23,6
51 bis unter 61 Jahre 181 36,2
61 Jahre und älter 81 16,2
Nach dem erlernten Beruf bzw.
der ersten Erwerbstätigkeit
Arbeiter 271 54,2
Bauern (also Mitglieder von LPG,
Einzelbauern,
Gärtner, Fischer)
31 6,2
Angestellte 69 13,8
Angehörige der Intelligenz 126 25,2
Sonstige Abgeordnete 3 0,6
Nach der Qualifikation 1)
darunter:
Hochschulabschluss 285 57,0
Fachschulabschluss 79 15,8
1) Jeweils höchste Qualifikationsstufe.

Quelle: Statistisches Jahrbuch 1987






Konzeptionsgemäß (Das Wiki-Prinzip) arbeiten viele Autoren gemeinsam am DDR-Lexikon. Artikel könnten Fehler enthalten oder Rechte Dritter verletzen. Sämtliche Verletzungen der Rechte Dritter gehen zu Lasten des jeweiligen Autoren. Der Betreiber sichert zu, dass er Artikel, die Rechte Dritter verletzen, nach Aufforderung löscht.
Nutzungsrecht: Der Nutzer erhält das Recht zur privaten Nutzung entsprechend UHG. Jede weitere Verwertung im Sinne des UHG ist ohne schriftliche Zustimmung nicht zulässig.