17.4.1927 im Arbeiterviertel Glaucha in Halle als Tochter eines Schuhmachers und einer Matratzenfacharbeiterin geboren. Ihre Eltern Gotthart und Helene Feist gehörten der KPD an. Arbeiteten nach dem Verbot der Partei 1933 in der Illegalität. So wurde die Wohnung der Familie Feist in der halleschen Torstraße 36 bis 1938 eine Anlaufstelle der illegalen Arbeit der KPD. Gotthart Feist wurde von den Nazis in den 30er Jahren verhaftet, kam ins Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle, dann ins KZ Lichtenburg, welches von 1933 bis 1937 für Männer eingerichtet war. Von 1937 an war er Häftling des KZ Buchenwald. M. H. erlebte also schon in ihrer Kindheit den Klassenkampf und trat schon beizeiten für die kommunistischen Ideale ein. Sie absolvierte die Weingärtenschule in Halle. Danach schloss sie mit Erfolg eine Lehre als kaufmännische Angestellte ab und arbeitete nach dem Abschluss als Telefonistin und Stenotypistin. 1945 trat Margot Feist in die KPD ein und wurde durch die Vereinigung von KPD und SPD zur SED deren Mitglied. Sie war Mitbegründerin des Antifaschistischen Jugendausschusses in Halle. Seit 1946 war sie aktiv in der Freien Deutschen Jugend als Mitglied des Sekretariats Halle und als Abteilungsleiterin im Landesvorstand tätig. Mit 21 Jahren im Jahre 1948 wurde sie Sekretär des Zentralrates der FDJ und Vorsitzende der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“. Sie war Abgeordnete der Provisorischen Volkskammer und mit 22 Jahren nach Gründung der DDR jüngste Abgeordnete der Volkskammer der DDR. 1950 wurde sie als Kandidat und 1963 als Mitglied des Zentralkomitees der SED gewählt. Erich Honecker hatte sie während ihrer politischen Tätigkeit in Halle kennengelernt. 1952 wurde ihre gemeinsame Tochter Sonja geboren. 1953 bis 1954 besuchte sie die Hochschule des Komsomol in Moskau, danach arbeitete sie von 1955 bis 1958 – auch auf Wunsch Walter Ulbrichts - als Abteilungsleiterin und später stellvertretende Ministerin im Ministerium für Volksbildung der DDR. 1963 wurde sie zum Minister für Volksbildung berufen. Diese Funktion übte sie bis 1989 aus und bis 1990 war sie auch Abgeordnete der Volkskammer. Für ihre Leistungen in der Volksbildung wurde sie von der DDR-Führung mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold und zweimal mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet. 1974 verlieh ihr die Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan die Ehrendoktorwürde. „Das Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ wurde auf ihre Initiative in der DDR Grundlage für die Erstellung der Lehrpläne in den POS (Polytechnische Oberschule). Nach dem Zusammenbruch der DDR ging Margot Honecker gemeinsam mit ihrem Mann ins Exil, zunächst nach Moskau, von wo sie dann nach Chile zu ihrer Tochter Sonja floh, die einen Chilenen geheiratet hatte, der während der Pinochet-Diktatur in der DDR Aufnahme gefunden hatte. Erich Honecker wurde am 29. Juli 1992 von Boris Jelzin an die deutschen Behörden ausgeliefert, wo auf ihn der so genannte Mauerschützenprozess wartete. Schwer erkrankt allerdings, kam es zu keinem Hafturteil, so dass er am 11. Januar 1993 zu seiner Familie nach Chile nachreisen konnte, in deren Kreis er im Mai 1994 verstarb. Margot Honecker war bis zu ihrem Tod am 6. Mai 2016 von der Richtigkeit der Lehre des Marxismus-Leninismus überzeugt, weshalb ihr von manchem Starrsinn und Unbelehrbarkeit vorgeworfen wird.
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