7 Thesen zum Dialog
- verlesen zum Gottesdienst am Reformationstag (31. Oktober 1989) durch Pfarrer Gottfried Keller in der Schloßkirche der Lutherstadt Wittenberg
 - anschließend an die Tür des historischen Rathauses Wittenberg geheftet
  
 
 
- Im Dialog wird der Gegner nicht als Feind, sondern als andersdenkender Partner angenommen.
 - Im Dialog wird keine Machtfrage entschieden, sondern die Beziehungen der Dialogpartner neu geklärt.
 - Ziel des Dialogs ist nicht, seine Meinung zum Sieg zu bringen, sondern zu einer gemeinsam akzeptierten neuen Lösung zu kommen, bei der es weder Sieger noch Verlierer gibt.
 - Dialog ist der Verzicht auf Gewaltanwendung, der Verzicht auf Warnungen, Drohungen und Abschreckungen, um so die Menschenwürde des anderen zu bewahren.
 - Dialog ermöglicht, Schwächen, Fehler, Versagen und Schuld einzugestehen, ohne die eigene Menschenwürde zu verlieren.
 - Im Dialog werden eigene und gesellschaftliche Tabugrenzen überschritten, die bisher anderen angelastet und bei ihnen bekämpft wurden, um sie in die eigene Verantwortung hineinzunehmen.
 - Dialog führt zu größerer Ganzheit im persönlichen und gesellschaftlichen Leben, hilft, widersprüchliche Impulse zu integrieren und ihre Potenzen für die Weiterentwicklung zu gewinnen.
  
 
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