Leipzig, die traditionsreiche Großstadt in Sachsen.
Bis zum Ende des 2. Weltkriegs war Leipzig das deutsche Zentrum des Messewesens, des Verlagswesens und bedeutender Industriestandort. Trotz der schwierigen Bedingungen zur DDR-Zeit konnte und sollte Leipzig an diese Traditionen anknüpfen: In Leipzig fand weiter die Buchmesse ? und zweimal jährlich die Leipziger Messe (Frühjahrs- und Herbstmesse) statt. Das Ziel der DDR war, Leipzig mit den Messen (Stichwort "Mustermesse") als die Drehscheibe des Ost-West-Handels zu führen. Damit verbunden war der Versuch, Leipzig als "weltoffen" zu präsentieren.
Die gewünschte "weltoffene" Präsentation wirkte vor allem auf die DDR-Bürger: Sie konnten den Eindruck gewinnen, die westlichste DDR-Stadt zu besuchen. Damit war verbunden, dass Leipziger und Messebesucher vielfältige Möglichkeiten hatten, mit Bürgern anderer Staaten in Kontakt zu treten. Trotz Belehrungen über Kontaktverbot zu Äusländern, die Fachbesucher von ihren Betrieben erhielten, waren diese Kontakte für die DDR und die Stasi praktisch nicht zu kontrollieren oder einzudämmen.
Die ab September 1989 stattgefundenen Montagsdemonstrationen (Montagsdemos) hatten erheblichen Anteil am Zustandekommen der Wende und dem Ende der DDR.
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