SED

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'''[[SED]]''' Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, die SED entstand durch die Vereinigung von [[SPD]] und [[KPD]] am [[22. April]] [[1946]]. Diese Vereinigung wird auch als [[Zwangsvereinigung]] bezeichnet, da eine Abstimmung der SPD-Mitglieder in der [[SBZ]] verhindert wurde.

Die '''Sozialistische Einheitspartei Deutschlands''' ([[Abkürzungen S|SED]]) war in der DDR die "führende Partei", deren ''Führungsrolle'' und Machtanspruch seit [[1968]] sogar in der [[Verfassung]] festgeschrieben war. Sie war eine [[Marxismus-Leninismus|marxistisch-leninistische]] [[Kader]]partei.



*'''Organisationsaufbau der SED (oberste Ébene):'''
**Parteitag
**[[Zentralkomitee]] ([[ZK der SED]])
**[[Politbüro]]
**Sekretariat

*'''Auseinandersetzungen innerhalb der SED:'''
**[[1953]], zwischen [[Walter Ulbricht]] und einer als "parteifeindliche Fraktion Herrnstadt-Zaisser" bezeichneten Gruppe von Kritikern des "Neuen Kurses" der SED um [[Rudolf Herrnstadt]], [[Wilhelm Zaisser]], [[Anton Ackermann]], [[Franz Dahlem]] u.a..


*'''Terminkalender der SED:'''
**die Parteitage der SED waren wichtige Termine, da ausschließlich auf den Parteitagen der SED Beschlüsse gefaßt wurden, die in reale Politik umgesetzt werden konnten.

**[[I. Parteitag der SED]] [[1946]] Vereinigung von [[SPD]] und [[KPD]] zur SED
**[[II. Parteitag der SED]] [[1947]]
**[[III. Parteitag der SED]] [[1950]] ("Partei neuen Typus")
**[[2. Parteikonferenz der SED]], 9.-12. Juli [[1952]] (Aufbau des Sozialismus)
**[[13. ZK-Tagung der SED]], 13./14. Mai [[1953]]
**[[14. ZK-Tagung der SED]], 21. Juni [[1953]] (Stellungnahme zum [[17. Juni 1953]])
**[[15. ZK-Tagung der SED]], 24.-26. Juli [[1953]] (2. Stellungnahme zum 17. Juni)
**[[IV. Parteitag der SED]] [[1954]] (führende Rolle der Partei)
**[[V. Parteitag der SED]] [[1958]]
**[[VI. Parteitag der SED]] [[1963]] (erstmals ein "Parteiprogramm")
**[[VII. Parteitag der SED]] [[1967]]
**[[VIII. Parteitag der SED]] [[1971]] (nach der Entmachtung von [[Walter Ulbricht]])
**[[IX. Parteitag der SED]] [[1976]] (der neue Machthaber [[Erich Honecker]])
**[[X. Parteitag der SED]] [[1981]]
**[[XI. Parteitag der SED]] [[1986]] (mit dem Gastredner [[Michail Gorbatschow]]
**Sonderparteitag [[8. Dezember]] [[1989]] ([[Gregor Gysi]] Vorsitzender der [[SED-PDS]])

Die SED war im Gegensatz zu den übrigen [[Parteien]] durch ihre vielfältigen [[DDR-Sprache|Organe]], Parteiorganisationen und durch ihre hohe Mitglieder- wie Mitarbeiterzahl im gesamten Staatsapparat bestimmend und lenkend aktiv, obwohl nicht immer "[[formaljuristisch]]" weisungsbefugt oder auf sonstige Weise legitimiert. Die SED beeinflusste darüber hinaus fast sämtliche Bereiche der DDR-Gesellschaft direkt oder indirekt bzw. konnte sie beeinflussen. Die anderen in der [[Volkskammer]] vertretenen [[Parteien]] der [[Nationale Front|Nationalen Front]] befanden sich in einem kaum verhüllten Abhängigkeits- oder auch Unterstellungsverhältnis zur SED.

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'''Organisationsaufbau der SED'''
* oberste Ebene:
**Parteitag
***als zentrale Delegiertentreffen im Abstand von Jahren
***Die Parteitage waren wichtige Termine für die Legitimierung der Partei, da nur dort offizielle Beschlüsse gefaßt werden konnten, die in reale Politik umgesetzt wurden.
**[[ZK der SED|Zentralkomitee]] ([[ZK der SED]])
***zur ständigen zentralen Organisation der Arbeit zwischen den Parteitagen
***das [[ZK der SED|ZK]] wählte als Leitung das ''Sekretariat des ZK'' und das [[Politbüro]]
**[[Politbüro]]
***als oberste Führungsebene mit unmittelbarer Exekutivgewalt

* territoriale Ebenen:
**in den [[Bezirke|Bezirken]] - [[Bezirksparteiorganisation|Bezirksparteiorganisationen]] ([[Abkürzungen B|BPO]])
***geführt durch die jeweilige [[SED-Bezirksleitung]]
**in den [[Kreis|Kreisen]] - [[Kreisparteiorganisation|Kreisparteiorganisationen]] ([[Abkürzungen K|KPO]])
***geführt durch die [[SED-Kreisleitung]]

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Die SED entstand am 22. April [[1946]] durch die Vereinigung von [[SPD]] und [[KPD]] in [[Berlin]]. Diese Vereinigung wird auch als [[Zwangsvereinigung]] bezeichnet, da eine Abstimmung der SPD-Mitglieder in der [[SBZ]] verhindert wurde.

Die SED-Geschichtsschreibung orientierte sich vor allem an den stattgefundenen Parteitagen, die jeweils zu Start- oder Endpunkten von "Entwicklungsetappen" der Partei (und damit der DDR) erklärt wurden.

*[[I. Parteitag der SED|I. Parteitag]] [[1946]]
**Vereinigung von [[SPD]] und [[KPD]] zur '''SED'''
*[[II. Parteitag der SED|II. Parteitag]] [[1947]]
*[[III. Parteitag der SED|III. Parteitag]] [[1950]]
**"[[Partei neuen Typus]]"
*[[IV. Parteitag der SED|IV. Parteitag]] [[1954]]
**Formulierung der ''führenden Rolle'' der Partei
*[[V. Parteitag der SED|V. Parteitag]] [[1958]]
*[[VI. Parteitag der SED|VI. Parteitag]] [[1963]]
**Annahme des ersten ''Parteiprogramms''
*[[VII. Parteitag der SED|VII. Parteitag]] [[1967]]
*[[VIII. Parteitag der SED|VIII. Parteitag]] [[1971]]
**nach der Entmachtung von [[Walter Ulbricht|Ulbricht]]; Bestätigung von [[Erich Honecker|Honecker]] als Parteichef
**Formulierung der [[Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik]] (vgl. [[Wohnungsbauprogramm]]) und der "Hauptaufgabe"
*[[IX. Parteitag der SED|IX. Parteitag]] [[1976]]
**[[Erich Honecker|Honecker]] wird [[Generalsekretär der SED|Generalsekretär]] (vorher ''1. Sekretär'')
*[[X. Parteitag der SED|X. Parteitag]] [[1981]]
*[[XI. Parteitag der SED|XI. Parteitag]] [[1986]]
**Gastredner: [[Michail Gorbatschow]]
**letzte reguläre Wahl des [[Politbüro und Sekretariat des ZK der SED ab dem XI. Parteitag|Politbüros und des Sekretariats des ZK]]

*'''Sonderparteitag''' am 8./16. Dezember [[1989]]
**Umbenennung in [[SED-PDS]]
**[[Gregor Gysi|Gysi]] wird Parteivorsitzender; [[Hans Modrow|Modrow]], [[Wolfgang Berghofer|Berghofer]] und [[Wolfgang Pohl]] seine Stellvertreter

*Für [[1990]] war der [[XII. Parteitag der SED|XII. Parteitag]] geplant, auf dem u.a. die Erfüllung des [[Wohnungsbauprogramm|Wohnungsbauprogramms]] verkündet werden sollte (gescheitert).
**Der Termin des [[XII. Parteitag der SED|XII. Parteitags]] wurde noch auf den 15.-19. Mai [[1990]] vorverlegt; die Veranstaltung hat jedoch nie stattgefunden.

*'''Weitere Parteitreffen''' mit historischer Bedeutung:
**[[2. Parteikonferenz der SED|2. Parteikonferenz]], 9.-12. Juli [[1952]]
***Beschluss des Aufbaus des [[Sozialismus]]
**[[14. ZK-Tagung der SED|14. ZK-Tagung]], 21. Juni [[1953]]
***Stellungnahme zum [[17. Juni 1953]]

**[[11. Plenum des ZK der SED|11. Plenum]] des [[ZK der SED]] [[1965]]
***Ende der Auseinandersetzung mit dem [[Stalinismus]], Abbruch aller Bestrebungen zur [[Entstalinisierung]]

**[[Mikroelektronik-Plenum des ZK der SED|Außerordentliches Plenum]] des [[ZK der SED]] [[1977]] ("[[Mikroelektronik-Plenum des ZK der SED|Mikroelektronik-Plenum]]")
***Beschluss zum forcierten Ausbau der [[Mikroelektronik]]-Produktion und -Anwendung


*'''Auseinandersetzungen innerhalb der SED:'''
**[[1953]] zwischen [[Walter Ulbricht|Ulbricht]] und einer als "parteifeindliche Fraktion Herrnstadt-Zaisser" bezeichneten Gruppe von Kritikern des "[[Neuer Kurs|Neuen Kurses]]" der SED um [[Rudolf Herrnstadt]], [[Wilhelm Zaisser]], [[Anton Ackermann]], [[Franz Dahlem]] u.a.

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Zur SED gehörten seit ihrer Gründung [[1946]] auch Grundorganisationen (Mitgliedergruppen) in [[Westberlin]]. Diese unterstanden bis Anfang der 60er Jahre der [[Berlin|Berliner]] [[SED-Bezirksleitung]]. Am 24. November [[1962]] (nach dem [[Mauerbau]]) gaben sich diese Gruppen auf Weisung der SED ein eigenes Statut und formierten sich zur [[SEW|SED-W]], der späteren [[SEW]].

In der [[BRD]] wurde mit massiver Unterstützung der SED [[1968]] die [[DKP]] gegründet, nachdem die dortige [[KPD]] schon [[1956]] vom Bundesverfassungsgericht verboten worden war. Sowohl die [[DKP]] als auch der [[Westberlin|Westberliner]] "SED-Ableger" [[SEW]] waren ideologisch voll auf der "Linie" der SED und von ihr materiell abhängig. Die nach [[BRD]]-Recht in jeder Hinsicht illegalen Transferzahlungen der SED an ihre westlichen Genossen betrugen in den 80er Jahren zwischen 60 und 75 Millionen [[Westgeld|D-Mark]] jährlich. Sie machten diese politisch unbedeutenden Gruppierungen zu den jeweils finanzstärksten Parteien in der [[BRD]] bzw. in [[Westberlin]].


Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war in der DDR die "führende Partei", deren Führungsrolle und Machtanspruch seit 1968 sogar in der Verfassung festgeschrieben war. Sie war eine marxistisch-leninistische Kaderpartei.

Die SED war im Gegensatz zu den übrigen Parteien durch ihre vielfältigen Organe, Parteiorganisationen und durch ihre hohe Mitglieder- wie Mitarbeiterzahl im gesamten Staatsapparat bestimmend und lenkend aktiv, obwohl nicht immer "formaljuristisch ?" weisungsbefugt oder auf sonstige Weise legitimiert. Die SED beeinflusste darüber hinaus fast sämtliche Bereiche der DDR-Gesellschaft direkt oder indirekt bzw. konnte sie beeinflussen. Die anderen in der Volkskammer vertretenen Parteien der Nationalen Front befanden sich in einem kaum verhüllten Abhängigkeits- oder auch Unterstellungsverhältnis zur SED.


Organisationsaufbau der SED

  • oberste Ebene:
    • Parteitag
      • als zentrale Delegiertentreffen im Abstand von Jahren
      • Die Parteitage waren wichtige Termine für die Legitimierung der Partei, da nur dort offizielle Beschlüsse gefaßt werden konnten, die in reale Politik umgesetzt wurden.
    • Zentralkomitee (ZK der SED)
      • zur ständigen zentralen Organisation der Arbeit zwischen den Parteitagen
      • das ZK wählte als Leitung das Sekretariat des ZK und das Politbüro
    • Politbüro
      • als oberste Führungsebene mit unmittelbarer Exekutivgewalt


Die SED entstand am 22. April 1946 durch die Vereinigung von SPD und KPD in Berlin. Diese Vereinigung wird auch als Zwangsvereinigung ? bezeichnet, da eine Abstimmung der SPD-Mitglieder in der SBZ verhindert wurde.

Die SED-Geschichtsschreibung orientierte sich vor allem an den stattgefundenen Parteitagen, die jeweils zu Start- oder Endpunkten von "Entwicklungsetappen" der Partei (und damit der DDR) erklärt wurden.


Zur SED gehörten seit ihrer Gründung 1946 auch Grundorganisationen (Mitgliedergruppen) in Westberlin. Diese unterstanden bis Anfang der 60er Jahre der Berliner SED-Bezirksleitung. Am 24. November 1962 (nach dem Mauerbau) gaben sich diese Gruppen auf Weisung der SED ein eigenes Statut und formierten sich zur SED-W ?, der späteren SEW ?.

In der BRD wurde mit massiver Unterstützung der SED 1968 die DKP ? gegründet, nachdem die dortige KPD schon 1956 vom Bundesverfassungsgericht verboten worden war. Sowohl die DKP ? als auch der Westberliner "SED-Ableger" SEW ? waren ideologisch voll auf der "Linie" der SED und von ihr materiell abhängig. Die nach BRD-Recht in jeder Hinsicht illegalen Transferzahlungen der SED an ihre westlichen Genossen betrugen in den 80er Jahren zwischen 60 und 75 Millionen D-Mark jährlich. Sie machten diese politisch unbedeutenden Gruppierungen zu den jeweils finanzstärksten Parteien in der BRD bzw. in Westberlin.






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