Parteifirmen waren Wirtschaftsunternehmen im NSW, vor allem in der BRD, die mit Mitteln oder auf Initiative der SED gegründet wurden. Für die ideologische Überwachung der Parteifirmen war die "Abteilung Verkehr" des ZK der SED zuständig, diese hatte auch die letztendliche Entscheidungsgewalt in Personalfragen (Besetzung der Geschäftsführerposten etc.).
Die Parteifirmen waren eingebunden in das Firmengeflecht des Bereichs Kommerzielle Koordinierung und häufig Partner von KoKo-Firmen bei problematischen Geschäften (Importe von Embargogütern in die DDR, Finanztransaktionen zugunsten der DKP).
Beispiele für Parteifirmen:
- Chemoplast GmbH (Westberlin)
- Intema (Essen)
- Richard K. Lämmerzahl International, RKLI
- Spedition Ihle (Hamburg)
Es handelte sich bei den Parteifirmen in der BRD keinesfalls nur um unbedeutende Unternehmen. Die Spedition Ihle wickelte zeitweise über 10 Prozent des Warenumschlags im Hamburger Hafen ab. Die RKLI war ein wichtiger Möbelgroßhändler.
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