Mit dem Wort Konsum wurde in der DDR ein Einzelhandelsgeschäft der Konsumgenossenschaft ? bezeichnet. Im Konsum auf dem Lande konnte man vor allem Waren des täglichen Bedarfs kaufen; es gab aber auch Landwarenhäuser und Spezialgeschäfte. Der Konsum war überall; auch auf dem letzten Dorf. In den (Klein-)Städten existierten in nahezu jeder Sparte mindestens ein Konsum- und ein HO-Geschäft mit allerdings nahezu identischem Angebot.
Obwohl in ihrem ursprünglichen Sinn eine Einzelhandels-Genossenschaft, besaß "der Konsum" etliche Betriebe. In den einzelnen (Kreis-)Genossenschaften waren Back- und Fleischfabriken die Regel. Dort wurden (oft nahezu ungenießbare) Konsum-Semmeln, -Brote und -Wurst hergestellt. In Riesa gab es die größten allbekannten Betriebe von überregionaler, ja DDR-weiter Bedeutung: Nudeln, Seife, Zündwaren (sprich: Streichhölzer).
Die Ursprünge der Konsum-Genossenschaften liegen im 19.Jahrhundert, in dem auch in Deutschland mehrere Konsum-Genossenschaften gegründet wurden. Im NS-Deutschland wurde der Konsum liquidiert und enteignet. Nach Beendigung des 2.Weltkrieges gründeten sich die Konsumgenossenschaften in der DDR neu.
In der DDR war der Konsum ein wesentlicher Bestandteil des Handels zur Versorgung der Bevölkerung, parallel zur staatlichen, volkseigenen Handelsorganisation HO.
Weiterhin betrieb der Konsum in der DDR noch eigene Warenhäuser unter der Marke 'konsument' in den Bezirksstädten und ein konsument-Versandhaus ? mit Sitz in Karl-Marx-Stadt.
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