Der Werbung eines Inoffiziellen Mitarbeiters (IM) ging seitens des MfS regelmäßig eine intensive Vorarbeit voraus. Dabei sollte sichergestellt werden, dass auch "der Richtige" geworben wurde, und es wurde als Dokumentation der vorbereitenden Tätigkeit eine Akte, kurz IM-Vorlauf genannt, angelegt.
Ein Ziel der umfassenden Informationssammlung, die sich im Vorlauf niederschlug, war es, möglichst eine Ablehnung - das Nein - durch den Kandidaten auszuschließen.
Das Vorliegen eines IM-Vorlaufs sagt nichts über eine tatsächliche Spitzeltätigkeit aus; allerdings haben manche Kandidaten auch schon vor der eigentlichen Werbung und schriftlichen Verpflichtung Zuträgerdienste geleistet. Ein vorhandener IM-Vorlauf bedeutet, dass das MfS Interesse hatte und mglw. den Kandidaten für geeignet hielt - aus welchen Gründen, kann nur im jeweiligen Kontext verstanden werden.
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