Die Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft (DEWAG) wurde nach Erteilung der SMAD-Lizenz am 1.10.1945 von der KPD in Dresden gegründet. 1949 wurde der Hauptsitz nach Berlin (wo inzwischen aus KPD und SPD die SED geworden und ansässig war) verlegt und eine Zentrale Leitung der DEWAG-Betriebe geschaffen. In der Folge entstand ein Netz von acht DEWAG-Betrieben: DEWAG WERBUNG Berlin mit Bezirksstellen in Frankfurt (Oder) und Potsdam; DEWAG WERBUNG Dresden mit einer Bezirksstelle in Cottbus; DEWAG WERBUNG Erfurt mit einer Bezirksstelle in Suhl; DEWAG WERBUNG Halle; DEWAG WERBUNG Karl-Marx-Stadt mit einer Bezirksstelle in Gera; DEWAG WERBUNG Leipzig, DEWAG WERBUNG Magdeburg; DEWAG WERBUNG Rostock mit Bezirksstellen in Neubrandenburg und Schwerin. Zu ihren Aufgaben gehörten Werbeberatung, Regie, Gestaltung und Herstellung von Werbemitteln sowohl für die Wirtschaftswerbung wie für die politische, ökonomische und kulturelle Agitation und Propaganda. Weitere drei DEWAG-Betriebe wurden für Projektierung und Werbebau in Berlin, Dresden und Leipzig geschaffen; sie waren auf Aufgaben des Messe- und Ausstellungsbaus, der Sichtagitation und des Modellbaus spezialisiert.
Die DEWAG war ein organisationseigener Betrieb der SED und verfügte Ende 1989 über ein Bilanzvermögen von 307 Mio. Mark ("Neues Deutschland" vom 14.6.1990). Sie unterstand unmittelbar der Abteilung Agitation des ZK der SED, die auch über Inhalt und Prioritäten bei der politischen Werbung befand.
Mit dem Ende der DDR 1990 wurde die DEWAG in eine DEWAG-Holding umgewandelt. Die in Berlin-Mitte
gelegene DEWAG-Immobilie (9000 qm Bürofläche und 5000 qm angrenzendes Bauland) wurde von der Treuhandanstalt privatisiert.
vgl. VOB
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