In den Delikat-Geschäften gab es hochwertige Lebensmittel aus Importen oder überwiegend aus der Gestattungsproduktion in der DDR für Westfirmen zu stark überhöhten Preisen in DDR-Mark. Beschluß des SED-Politbüros vom 12.10.1977? um den zunehmenden Kaufkraftüberschuß in großen Teilen der Bevölkerung abzubauen. Auch hier sorgte die gesetzliche Preisbindung ? für überall im Lande gleich hohe Preise. 550 Delikat-Feinkosthäuser entstanden ab ca. 1977 insbesondere in der kaufkraftstarken Hauptstadt Berlin sowie in allen Bezirks- und Kreisstädten.
Für die Bevölkerung war dies die einzige Möglichkeit zum Kauf hochwertiger (importierter oder für den Export vorgesehener) Lebens- und Genußmittel außerhalb der Devisen erfordernden Intershops.
Neben Westalkoholika, Konserven, Schokolade, gab es beim Delikat Konditorwaren, Aufschnitt, schmackhafte Wurst und sogar Fleisch. Zunehmende Praxis wurde es, bei der Bevölkerung beliebte Genußmittel aus dem preisgünstigen allgemeinen Handel herauszunehmen und mit neuer attraktiver Verpackung zum deutlich höheren Preis im Delikat wieder anzubieten. Umgangssprachlich wurden die Geschäfte auch häufig "Freß-Ex" genannt.
Für Kleidung, Schuhe und Kosmetika gab es die ähnlich teuren Exquisit-Geschäfte.
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