DSU

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Die Deutsche Soziale Union (DSU) wurde am 20. Januar 1990 in Leipzig gegründet, als sich 12 christliche und bürgerliche Oppositionsgruppen zusammenschlossen. Ihr Programm bestand im Wesentlichen in einer schnellstmöglichen deutschen Einheit und in konservativen Reformen. Neben der westdeutschen CDU war vor allem die CSU materiell und ideologisch sehr engagiert bei der Förderung der DSU. Die DSU verstand sich als die "saubere" konservative Alternative zur Ost-CDU, in der die überwiegende Mehrheit der Mitglieder vor der Wendezeit sich mit dem System arrangiert hatte und in der CDU-Mitgliedschaft eine Ausweichvariante sahen, um auch ohne die eher teure und aufwendige SED-Mitgliedschaft Karriere zu machen.

Bei den Volkskammer-Wahlen trat sie als Teil des CDU-Bündnisses Allianz für Deutschland ? auf und errang ca 6 % der Stimmen. Daraufhin konnte sie mit dem Anwalt Peter-Michael Diestel ? den stellvertretenden Ministerpräsidenten stellen. Ihre größten Erfolge erzielte sie in den sächsischen DDR-Bezirken, wo sie bei Kommunalwahlen auch Bürgermeister in Kleinstädten und Dörfern stellte. Nach Gründung der Bundesländer in der DDR gelang ihr kein Einzug in ein Landesparlament. In den Bundestag zog sie nach dem Beitritt der DDR zum Bundesgebiet mit wenigen Abgeordneten ein. Bei der Bundestagswahl 1990 scheiterte die DSU deutlich, obwohl das Wahlgesetz einmalig eine gesonderte Wahlzone Ost vorsah. Trotzdem wurde ein Minister der DSU bis 1991 im Amt belassen.

Schon im Verlauf des Jahres 1990 zeigten sich bei der DSU Auflösungserscheinungen. Bis 1994 waren fast alle prominenten Parteimitglieder ausgetreten oder zur CDU gewechselt. Einer der Gründe für den Niedergang der DSU war ihr Ausscheren aus der Allianz für Deutschland. Außerdem sah die CDU nach dem Sieg bei der Volkskammerwahl die DSU nicht mehr als nützliche Erweiterung an, sondern als CSU-treue Konkurrenzpartei, die später beim Kampf um Direktmandate Probleme bereiten könnte. Unter massivem Druck der CDU ließ deshalb die CSU ihre Unterstützung für die DSU fallen.

Nach 1994 gelangen der DSU auch kommunal außerhalb Sachsens kaum Erfolge. Sie driftete inhaltlich immer weiter nach rechts und stellt bis heute in Sachsen noch vor der NPD die meisten rechtskonservativen Abgeordneten. Die Fusion der DSU mit weiteren Parteien wie dem Bund freier Bürger, der Deutschen Partei oder der Schill-Partei wurde mehrfach in Angriff genommen, scheiterte aber immer wieder. In den 90ern erwog auch der FDP-Landesverband Sachsen eine Fusion mit der DSU, kam davon aber wieder ab.

Die DSU ist heute auch in westlichen Bundesländern um den Aufbau von Parteistrukturen bemüht und hat etwa 1000 Mitglieder, davon die meisten in Sachsen. Im Herbst 2006 trat der Landtagsabgeordnete Klaus Baier der DSU bei. Baier war zuvor in der "Freiheitlichen Partei" und ursprünglich über die NPD-Liste in den Landtag gelangt. Seither bemüht sich die DSU um ein Come Back in der Landespolitik und setzt dabei auf ein Bündnis mit insgesamt 15 weiteren Parteien, zu denen auch die FPD mit dem ebenfalls aus der NPD ausgetretenen Abgeordneten Jürgen Schön gehört.






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